Friedrichsmoor in der Lewitz
Natur / Landschaft
Friedrichsmoor in der Lewitz
Verein Lewitz e.V./Forstamt Friedrichsmoor
Frank Löser/Meike Sump
In Friedrichsmoor, dem einzigen Ort in der Waldlewitz, treffen Besucher auf den Forsthof von 1709 und das Jagdschloss Friedrichsmoor, das Herzog Friedrich Franz I. von 1791 – 1793 als Jagdresidenz errichten ließ. Jährlicher Höhepunkt war die Jagd zur Hirschbrunft, der illustre Gäste wie Kaiser Wilhelm u. Otto von Bismarck beiwohnten. Ein besonderer Hingucker ist die kulturhistorisch bedeutende Bildtapete „La chasse à Compiègne“ von Charles Vernet im Gartensaal. Sie zeigt Szenen einer höfischen Rotwildjagd und gilt als einzig erhaltenes von drei Exemplaren dieses seltenen Drucks.
Jahrhunderte alte, knorrige Buchen und Eichen reihen sich an Wegen u. Wasserläufen erhaben aneinander. Diese „Alten Riesen“ überstanden eine Zeit, in der Unmengen an Bäumen gerodet wurden, um Ackerland zu gewinnen u. Holzkohle zur Raseneisenerz- u. Glasverhüttung herzustellen. Viele Raummeter wurden für Bautätigkeiten an umliegenden Schlössern, Burgen und in Hansestädten benötigt. Um 1770 war die einst sumpfige, mit Urwald bedeckte Lewitz nahezu komplett abgeholzt. Herzog Friedrich von Mecklenburg veranlasste schließlich, den Waldbestand zu schützen und wieder aufzuforsten.
Walderlebnispfad: 4 km Wander- o. 12 km Radstrecke zu Fabelwesen u. Geheimnissen aus der Sagenwelt. 16 Stationen thematisieren jeweils eine Sage, die auf einer Tafel gelesen o. per QR-Code als Hörspiel abgerufen werden kann. Auf Anfrage begleitet der „sagenhafte Köhler“ Frank Löser die Wanderung.
Wanderweg Alte Riesen: 11 km Rundwanderweg zur Geschichte der Baumriesen in der Waldlewitz
Wanderungen mit dem Förster: Forst- u. Jagdgeschichte; Walderlebnispfad: Sagenhaftes in Kombination mit Landschaftsgeschichte, Forstwirtschaft u. Naturkunde.
Spaziergang mit der Waldhexe: Die Waldhexe u. ihr Kater Hexi führen fantasievoll über den Sagenpfad, mit Marionettentheater an 4 Stationen, Hexenschmaus am Jagdschloss
Holzfest: Jährl. 1. So im September, buntes Markttreiben, Künstlerisches u. Lehrreiches zu Wald, Holz & Jagd
Was ist das Besondere an Deiner Institution / Deinem Ort / Deines Schaffens?
Das Zusammenspiel aus Natureindrücken, Geschichtlichem rund um herzogliche Jagd, Forst und märchenhafter Lewitzer Sagenwelt, immer wieder neu erlebbar im Wandel der Jahreszeiten.Was wäre für Touristen als "Story" interessant? Wo und wie spiegelt sich das Besondere der Region (Natur, Geschichte, Menschen) konkret in Deiner Institution bzw. in einem Deiner Werke/Präsentationen/Themen wieder?
Namensgebung Friedrichmoor: Einst hatte der mecklenburgische Herzog Friedrich Wilhelm I., reitend auf der Suche nach einem Standort für ein Jagdhaus, einen schlafenden Köhler in einer alten, hohlen Eiche gefunden. Er fragte nach seinem Namen – Friedrich – u. nannte den Ort daher von nun an Friedrichs-Moor, denn die Gegend war Anfang des 18. Jahrhunderts sumpfig. „Der Köhler in der Eiche“ ist die 2. Station auf dem Sagenpfad. Die Sage „Butterbrot für den Großherzog“ hat uns inspiriert, den Hexenschmaus zum Abschluss des Spazierganges mit der Waldhexe als Butterbrot zu reichen. Großherzog Friedrich Franz II. kehrte nach erfolgreicher Jagd gerne bei der alten Schultenmudder ein, die ihn mit besonders glatt geschmierten Butterbroten bewirtete. Auf seine Frage, wie sie das immer so gut hinbekommt, entgegnete sie: „Ich schmiere das Brot zurecht, dann lecke ich die ganze Schnitte noch einmal über. So habe ich den Geschmack und Sie danach auch.“ Fortan war dem Herzog der Appetit vergangen.Was motiviert Dich? Was treibt Dich an? Warum machst Du das (als Betreiber*in oder als Mitarbeiter*in der Institution bzw. als Einzelakteur*in)?
alternativ kannst Du auch diese Frage beantworten:
Was ist Deine Philosophie, Dein Motto, Deine kulturell-ökologische Vision im bzw. für den Landkreis Ludwigslust-Parchim?
In der Waldlewitz schlummern so viele schöne Geschichten, die sie einfach zu einem besonderen Ort machen. Dies auch für andere erlebbar zu machen, macht Spaß und ist uns schon gut gelungen. Welches außergewöhnliche „Objekt“ oder besondere Detail können Besucher*innen in Deiner Institution bzw. bei Deiner Darbietung/Präsentation entdecken?
Im Lewitzwald wachsen alte Eichen z.T. in einem Kreis von 20 Metern Durchmesser: Eichenrondelle als Wendestellen für Jagdgespanne, die auf den engen Dämmen nicht mit Pferd u. Wagen wenden konnten.Fotos/Dateien:


